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Workflow für Barrierefreiheitstests

Ein klar definierter Workflow ist entscheidend, um Barrierefreiheit systematisch und effizient zu prüfen, Probleme nachvollziehbar zu dokumentieren und Verbesserungen kontinuierlich umzusetzen. Dieses Kapitel zeigt typische Phasen und Rollen in einem durchdachten Test-Workflow auf.

  • Relevante Standards festlegen (z. B. WCAG 2.2 AA)
  • Geltungsbereich des Tests definieren (z. B. Startseite, zentrale Funktionen)
  • Rollen und Verantwortlichkeiten klären (z. B. QA, UX, Entwicklung)
  • Erste Sichtung mittels automatisierter Tools (z. B. WAVE, Axe)
  • Erkennung offensichtlicher Barrieren
  • Vergleich mit bestehenden Erkenntnissen oder Vorversionen
  • Manuelle Tests (siehe Kapitel 3.2.1)
  • Screenreader-Prüfung (siehe Kapitel 3.2.2)
  • Kombination mit automatisierten Tests für Vollständigkeit
  • Nutzung von Checklisten, um systematisch vorzugehen
  • Festhalten aller gefundenen Barrieren inkl. WCAG-Bezug (siehe Kapitel 3.3)
  • Einschätzung der Relevanz für Nutzergruppen (kritisch, Hinweis usw.)
  • Empfehlung zur Behebung bzw. Weitergabe an verantwortliche Teams
  • Übergabe der Ergebnisse an Entwicklung / Design
  • Diskussion unklarer Punkte mit Fachexpert:innen
  • Definition von Fristen und Prioritäten
  • Überprüfen, ob behobene Barrieren tatsächlich gelöst wurden
  • Validierung durch Wiederholung zentraler Testschritte
  • Vergleich mit vorheriger Version oder Referenzstatus
  • Zusammenfassung der Ergebnisse (z. B. in gooda11y oder als PDF-Bericht)
  • Optional: Auswertung für Schulungen oder Governance
  • Ableitung von Lessons Learned für zukünftige Projekte
  • Tests frühzeitig im Projekt verankern (“Shift Left”)
  • Regelmäßige Abstimmung im Team über Vorgehen und Ergebnisse
  • Tool-gestützte Dokumentation und Fortschrittskontrolle nutzen
  • Testen mit echten Nutzergruppen einplanen, wo möglich

Ein strukturierter Workflow schafft die Voraussetzung für effiziente Barrierefreiheitsprüfungen, die nicht nur den gesetzlichen Vorgaben entsprechen, sondern auch die Nutzerfreundlichkeit und Qualität digitaler Angebote messbar verbessern.